SALIX REGIONALIS 3D
GEWEBTES HOLZ
ÜBER SALIX REGIONALIS 3D
Das Projekt SALIX REGIONALIS 3D besteht nach der Idee von Steffi Silbermann aus einer Kombination von Elementen der traditionellen Korbflechterei, der Textiltechnik und der Formholztechnik. Ausgehend von bekannten Web- und Flechtprinzipien werden Gewebeformen entwickelt, die mit den Eigenschaften der Holzmaterialien korrespondieren. Als zweidimensionale Flächen angeordnet und zu belastbaren dreidimensionalen Elementen verformt kombiniert SALIX REGIONALIS 3D Eigenschaften von flexiblen, zugfesten Textilien und selbsttragenden, druckstabilen Formholzflächen. Aufgrund des streifigen Aufbaus der Flächen können Elemente produziert werden, die in hohem Maße materialeffizienter gestaltet sind als herkömmliche, massive Formholzprodukte womit eine erwünschte Gewichtsersparnis einhergeht. Bei Anwendungen bspw. im Transportationbereich multipliziert sich diese zu enormen Einsparungen, die sich wiederum auf den Kraftstoffverbrauch minimierend auswirken. Wird SALIX REGIONALIS 3D sichtbar eingesetzt, ergibt die Mischung aus traditionellem Rohstoff, spezialisiertem Gewebeprinzip und CAD Simulation eine neuartige Formsprache innerhalb der Formholztechnologie sowie für ästhetische Gebrauchsgegenstände aus Weidenholz. SALIX 3D steht für strukturellen Leichtbau und damit für ressourcenoptimiertes Design und Nachhaltigkeit. Für die wirtschaftliche Anwendung entwickelte BAU KUNST ERFINDEN ein computergestütztes Designtool zur belastungsdifferenzierten Definition von Flächen und Formteile aus Einzelelementen sowie eine neuartige CNC-Holz-Webmaschine.
AUSGANGSMATERIAL
Inspiriert durch die jahrhundertealte traditionelle Korbflechterei werden im Projekt SALIX REGIONALIS 3D neben Furnierstreifen auch Weidenruten und Weidenschienen untersucht. Als schnellwachsendes, großporiges Holz besitzt Flechtweidenholz ein geringes Gewicht. Gleichzeitig zeichnet es sich durch hohe Zugfestigkeit und Biegsamkeit aus. Der neue Werkstoff besitzt damit die Eigenschaften eines tragfähigen, extrem verformbaren und ausdifferenzierbaren Leichtbaumaterials aus Holz. Die Nutzung von Weiden setzt außerdem interessante Impulse in der Land- und Forstwirtschaft: die uns umgebende Landschaft ist für die meisten Bewohner unbemerkt stark technisiert. Was wie Natur anmutet ist eigentlich ein vermessenes, kontrolliertes Landschaftssystem, das auf den Anbau verschiedenster Pflanzen abgestimmt ist. Weiden wachsen auf kargen, feuchten Böden und fordern daher weniger Eingriffe in die Landschaft. Statt hochwassergefährdete oder naturgemäß feuchte Bodenbereiche aufwändig und kostenintensiv zu meliorisieren oder karge Böden zu düngen könnte der Anbau von Weiden auf solchen Flächen eine Schonung der natürlichen Balance bieten.
LEICHTBAU
Das Gewebe SALIX REGIONALIS 3D kleidet nicht wie Textilien es tun, sondern seine Gewebestruktur stellt in minimalistischer Weise die auf das Bauteil einwirkenden physikalischen Kräfte dar, gleichsam eines die Physik materialisierenden Interfaces zwischen Benutzer, Material und Schwerkraft. Die genaue Analyse der Verhältnisse zwischen der auf die Anwendung abgestimmten, dreidimensionalen Form des Elements aus SALIX REGIONALIS 3D und seines zweidimensionalen Ursprungsgewebes führt über eine optimierte CAD Planung zu einem höchst materialeffizienten, auf seine Belastungen hin ausdifferenzierten leichten Holzelement mit fließender Formsprache.
Projektpartner: Kreutzfeldt GmbH & Ko. KG www.k-formholz.de