BIM - Building Information Modeling I Management - Band 2

Di­gi­ta­le Pla­nungs­werk­zeu­ge in der in­ter­dis­zi­p­li­nä­ren An­wen­dung

Das 2. Stan­dard­werk aus dem Hau­se DE­TAIL zum The­ma Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­de­ling (BIM) in der Pra­xis ar­bei­tet die Qua­li­tä­ten wie auch die Her­aus­for­de­run­gen im Um­gang mit der Di­gi­ta­li­sie­rung des Bau­we­sens und mit BIM her­aus.

Wie schon im ers­ten Band von 2015 mit dem Ti­tel „BIM – Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­de­ling / Ma­na­ge­ment. Me­tho­den und St­ra­te­gi­en für den Pla­nung­s­pro­zess, Bei­spie­le aus der Pra­xis“ wid­met sich auch das zwei­te Buch von Eva Ma­ria Herr­mann und Tim West­phal vor al­lem der Ar­beits­pra­xis in den Bür­os. Ne­ben so­ge­nann­ten Glo­bal Play­ern und mit­tel­stän­di­schen Bür­os und Un­ter­neh­men kom­men auch aus­ge­wähl­te Pro­ta­go­nis­ten des ers­ten Ban­des er­neut zu Wort, zie­hen ihr per­sön­li­ches Re­sü­mee und ge­ben wert­vol­le Ein­bli­cke in ih­re BIM-Ar­beit (st­ra­te­gisch und ope­ra­tiv).

Ro­land Paw­litsch­ko im Ge­spräch mit Prof. Hei­ke Kluss­mann, For­schungs­platt­form BAU KUNST ER­FIN­DEN, Uni­ver­si­tät Kas­sel

Plot­bot/Craw­ler – ei­nen uni­ver­sell ein­setz­ba­rer Fas­sa­den­ro­bo­ter.

Ganz egal, ob ver­ti­ka­le Fas­sa­den nun in­tel­li­gent sind oder nicht – nach ei­ni­ger Zeit ste­hen Sa­nie­run­gen an oder müs­sen Be­schich­tun­gen er­neu­ert wer­den, und es steht die Fra­ge im Raum, wie gut die­se Flächen er­reich­bar sind. Im Zei­tal­ter von Phy­si­cal Com­pu­ting und In­du­s­trie 4.0 be­schäf­ti­gen sich For­scher na­tür­lich nicht mit dem Ge­rüst­bau, son­dern ent­wi­ckeln ei­nen leicht be­di­en­ba­ren, web­ba­sier­ten, sen­sor­ge­führ­ten Be­we­gung­s­au­to­ma­ten, der im Fall des Plot­bot/ Craw­lers die Lö­sung ei­nes kon­k­re­ten An­wen­dungs­pro­b­lems zum Ge­gen­stand hat. Hin­ter dem hier­zu ge­hö­ren­den For­schungs­vor­ha­ben der For­schungs­in­i­tia­ti­ve Zu­kunft Bau steht die For­schungs­platt­form BAU KUNST ER­FIN­DEN am Fach­be­reich Ar­chi­tek­tur, Stadt­pla­nung, Land­schafts­pla­nung der Uni­ver­si­tät Kas­sel und ihr Spin-off, die Kenn­wert KW GmbH, die zu­vor im Pro­jekt „Dy­sC­re­te“ ei­nen farb­stoff­sen­si­ti­vier­ten, en­er­gie­er­zeu­gen­den Be­ton ent­wi­ckelt ha­ben. Hier­bei wer­den Funk­ti­ons­schich­ten, die Licht nach den Prin­zi­pi­en der tech­ni­schen Pho­to­syn­the­se in elek­tri­sche En­er­gie um­wan­deln kön­nen, auf die Be­tonober­fläche auf­ge­tra­gen – wo­bei man­che dau­er­haft mit dem Be­ton ver­bun­den sind, wäh­rend an­de­re von Zeit zu Zeit er­neu­ert wer­den müs­sen. Der Fas­sa­den­ro­bo­ter Plot­bot/Craw­ler eig­net sich zum Auf­tra­gen die­ser Funk­ti­ons­schich­ten, lässt sich aber auch so mo­di­fi­zie­ren, dass er noch an­de­re Funk­ti­ons­sys­te­me auf­neh­men kann. „Vor der Ent­wick­lung des Plot­bot/Craw­lers ha­ben wir un­ter­schied­li­che Fas­sa­den­ro­bo­ter­sys­te­me bzw. Ro­bo­tik­sys­te­me un­ter­sucht, die für Ar­bei­ten an senk­rech­ten Flächen ge­eig­net sin­d“, sagt Prof. Hei­ke Kluss­mann, Lei­te­rin der For­schungs­platt­form Bau Kunst Er­fin­den. „Da­zu ge­hö­ren Fas­sa­den­k­lim­mer, die sich di­rekt an der Fas­sa­de fort­be­we­gen – hier funk­tio­niert die An­haf­tung über Va­ku­um, Mag­ne­tis­mus oder elek­tro­sta­ti­sche Kräf­te. Das zwei­te Prin­zip sind Droh­nen und Mul­ti­k­op­ter, die zwar fle­xi­bel, aber win­dan­fäl­lig sind und we­gen der Strom­ver­sor­gung mit­tels Ak­kus nur über ei­ne be­g­renz­te Be­triebs­dau­er ver­fü­gen.“ Als drit­tes Sys­tem ka­men die mit Sta­di­on­ka­me­ras ver­g­leich­ba­ren Seil-Paral­lel­ro­bo­ter ins Spiel. Plot­bot/Craw­ler be­steht aus zwei Tei­len: Ein ring­för­mi­ger Teil ist als mo­bi­le Ba­sis auf ei­nem Seil­sys­tem mon­tiert, das Be­we­gun­gen in x- und y-Ach­sen­rich­tung zu­lässt. Für Be­we­gun­gen in der z-Ach­se gibt es vier Pro­pel­ler.

„Durch die präzi­se steu­er­ba­ren Seil­län­gen ist der Seil­ro­bo­ter nicht an­fäl­lig für Wind, Schlupf oder an­de­re me­cha­ni­sche Ein­flüs­se. Wird von den bei­den nicht­tra­gen­den Spu­len Seil ab­ge­wi­ckelt, be­wegt sich das Ge­rät kon­trol­liert von der Wand weg und kann da­durch Hin­der­nis­se wie et­wa Fens­ter, Sim­se, Vor- und Rück­sprün­ge über­win­den“ er­klärt Prof. Hei­ke Kluss­mann das Prin­zip. Inn­er­halb des Rings be­fin­det sich dann das Funk­ti­ons­werk­zeug, der H-Bot, „das im Prin­zip wie ei­ne Zei­chen­schie­ne funk­tio­niert und aus drei Li­near­füh­run­gen mit je­weils ei­nem auf­mon­tier­ten be­we­g­li­chen Sch­lit­ten be­steh­t“, sagt Kluss­mann. Im Rah­men des Dy­sC­re­te-Pro­jek­tes wur­de ein Tin­ten­strahl-Sprüh-Druck­kopf mit ei­nem Druck­be­reich von 25 x 25 Zenti­me­ter ent­wi­ckelt, mit dem Farb­stoff­so­lar­zel­len, aber auch an­de­re, von der For­schungs­platt­form Bau Kunst Er­fin­den ent­wi­ckel­te Sen­sor­sys­te­me ge­druckt wer­den kön­nen. „Dar­über hin­aus kön­nen – un­ter Ver­wen­dung ge­eig­ne­ter Druck­köp­fe – auch Pig­ment-Be­schich­tun­gen, Ver­sie­ge­lun­gen, Leit­sys­te­me und de­ko­ra­ti­ve Schich­ten auf­ge­tra­gen oder Feuch­tig­keit, Ris­se und an­de­ren De­fek­te an Fas­sa­den de­tek­tiert wer­den.“ Die po­ten­zi­el­len An­wen­dungs­ge­bie­te sind breit ge­fächert und viel­ver­sp­re­chend.

Über das Buch

Artikel Titel
Plot­bot/Craw­ler – ein uni­ver­sell ein­setz­ba­rer Fas­sa­den­ro­bo­ter
Verlag
De­tail Fach­buch
Ort
Mün­chen
Hrg.
  • Eva Maria Herrmann
  • Tim Westphal
Datum
01.12.2017
ISBN
ISBN 978-3-95553-406
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